Ganzheitliche Funktionsgestaltung

Ganzheitliche Funktionsgestaltung

Oft begegnet uns in der Arbeit die Klage über die «nicht Übernahme» von Verantwortungen durch Führungs- und Fachkräfte. Rückdelegation scheint ein häufiges Phänomen zu sein. Die meisten Arbeitgeber:innen arbeiten mit Stellenbeschrieben, Pflichtenheften oder Funktionsdiagramm. Dort sind sehr häufig die Aufgaben aufgeführt, die zu einer Funktion gehören.

Aufgaben sind zu erledigen, Verantwortungen können übernommen werden. Möchte man, dass Mitarbeitende diese übernehmen, reicht es nicht, ein Dokument auszuarbeiten und abzugeben. Über Verantwortung muss ein Dialog geführt werden, sonst wird sie nicht übernommen, sondern verkommt zu «Pflichten».

Für diesen Prozess kann das originäre Trigon-Modell des Funktionsbildes wertvolle Unterstützung leisten. Im folgenden Artikel finden Sie die theoretischen Hintergründe sowie ein erprobtes Vorgehen. Wie sie lesen werden, verlangt das Arbeiten am Funktionsbild Fähigkeiten des Coachings sowie der Team- und Organisationsentwicklung. Häufig treffen unterschiedliche Verständnisse und Bedürfnisse aufeinander. Dabei kann eine externe Begleitung ohne eigene Interessen klärend zur Seite stehen.

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Ganzeitlichkeit und Entwicklung - Interviewreihe mit Friedrich Glasl Teil 2: Quellen und Inspirationen meiner Entwicklungsarbeit

Ganzeitlichkeit und Entwicklung - Interviewreihe mit Friedrich Glasl Teil 2: Quellen und Inspirationen meiner Entwicklungsarbeit

Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Glasl, der am 21. Mai 2021 80 Jahre alt geworden ist, engagiert sich seit seinen Jugendjahren für den Frieden. Im Rahmen der Interviewreihe, die wir in 4 Sequenzen veröffentlichen, erzählt er in Teil 2, «Quellen und Inspirationen meiner Entwicklungsarbeit», wie früheste Kindheitserlebnisse am Ende des zweiten Weltkrieges und seine Jugendjahre im Nachkriegsösterreich seinen unbedingten Willen geprägt haben zu verstehen, wie es zu den Schrecken des Nationalsozialismus und des Krieges kommen konnte, und wie es gelingen könnte, solche Gräuel in der Zukunft zu verhindern und eine friedvollere Entwicklung von Menschen und Gesellschaft zu gestalten.

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Systemische Lessons learned aus einem langjährigen OE-Prozess nach einer Fusion

Systemische Lessons learned aus einem langjährigen OE-Prozess nach einer Fusion

Die heutige Klinik Arlessheim enstand am 1. April 2014 als Fusion der Gründungsklinik der anthroposophischen Medizin, der Ita Wegmann Klinik, mit der Lukas Klinik, die in den 1960er-Jahren aus der Ita Wegmann Klinik hervorgegangen war. Lukas Klinik. Diese Fusion war ein sehr anspruchsvoller und intensiver Prozess. 7 Jahre nach der Fusion blicken zwei Mitglieder der Klinikleitung, Dr. med. Lukas Schöb und Daniela Bertschy, mit Julia Andersch und Oliver Martin von Trigon Entwicklungsberatung auf den gemeinsamen Transformations-Prozess zurück und ziehen Bilanz.

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Syntaktischer arbeiten mit den 7 Basisprozessen

Syntaktischer arbeiten mit den 7 Basisprozessen

Am Symposion “Syntaktischer Beraten und Führen. Der Zauber inhaltsvoller Lösungen durch inhaltsfreieres Arbeiten” hat Oliver Martin in seinem Plenumsworkshop einen kurzen Vortrag zum Konzept der 7 Basisprozesse der OE gehalten und anschliessend in einer Live-Demo mit einem realen Fall syntaktischere Arbeit mit diesem Konzept demonstriert. In diesem Kurz-Video sehen Sie den Vortragsteil zu den 7 Basisprozessen.

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Semantische Nachlese einer PERSONA

Semantische Nachlese einer PERSONA

Zwei Tage „syntaktischer“ – ein Thema, das mich interessiert, das ich aber noch nicht ganz fassen kann. Welche Fragen kann ich mir dazu stellen?
Meine erste Frage ist die Frage nach dem Wofür. Wofür syntaktischer? Darauf habe ich im Vortrag von Julia Andersch Antworten bekommen: Syntaktischeres Beraten und Führen kann mir helfen im Umgang mit komplexen, unüberschaubaren Fragestellungen und die Tür öffnen in neue Möglichkeitsräume, in denen nicht nur ich als Beraterin, sondern auch die Kundin oder der Kunde vorurteilsfreier denken, arbeiten, Lösungen suchen kann. Vorurteilsfreier, weil die syntaktischere Arbeit ermöglicht, existierende Bedeutungsgebungen loszulassen und sich mehr auf den Prozess als auf die angenommene Bedeutung der Inhalte zu konzentrieren.

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Die Organisation von morgen – wie kann Transformation gelingen?

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Die Organisation von morgen – wie kann Transformation gelingen?

Dies war der Titel eines Vortrages, für den ich von Cooperative Suisse angefragt wurde, einer Organisation, die sich für soziales Unternehmertum einsetzt und eine Vortragsreihe unter dem Motto «anders wirtschaften» organisiert hat. Der Vortragstitel hat mich durchaus herausgefordert, denn schon alleine die Frage, wie Transformation gelingen kann, ist anspruchsvoll und durchaus nicht eindeutig zu beantworten. Dazu kam die Formulierung «die Organisation von morgen», was in mir die Frage aufgeworfen hat, ob es denn EINE Organisation von morgen gäbe. Denn tatsächlich begegne ich vielen Menschen, die begeistert das Buch von Fréderic Laloux «Reinventing organizations» gelesen und so verstanden haben, dass die darin beschriebene Teal-Organisation DIE Organisation der Zukunft sein könnte oder müsste. Und da in Cooperative Suisse viele Menschen engagiert sind, die sich für Selbstorganisation, Ganzheit, evolutionären Sinn, Agilität etc. interessieren, konnte ich zumindest vermuten, dass im mir vorgeschlagenen Titel solche oder ähnliche Erwartungen stecken könnten.

Deswegen habe ich mich dazu entschlossen, den Vortrag anders anzugehen und mich erstmal den Fragen zu widmen, was Transformation und Entwicklung eigentlich heissen könnte in Abgrenzung zu Change. Und ich wollte den Bildern nachgehen, die Menschen von Organisationen haben und auch die Auseinandersetzung mit Menschenbildern führen, die damit zusammenhängen.

Transformation braucht Be-GEIST-erung und Wärme

Durch die Auseinandersetzung mit diesen Überlegungen bin ich dann darauf gekommen, dass jede Organisation letztlich geistigen Ursprungs ist: Eine Idee steht immer am Anfang der Gründung einer Organisation. Und bei der Gründung und in der darauf folgenden Pionierphase sind die in der jeweiligen Organisation Tätigen in der Regel be-geist-ert, dass heisst von dieser Idee beflügelt, an sie glaubend, für sie tätig sein wollend, so dass oftmals eine grosse Kraft von solchen Organisationen ausgeht, die die weitere Entwicklung trägt. Wenn sich später Organisationen in ihrer Entwicklung differenzieren und professionalisieren, kann es geschehen, dass diese Begeisterung verschwindet, der Sinn hinter der Organisation in den Hintergrund gerät oder vergessen wird. Und ich habe in der Praxis oft mit Organisationen zu tun, die zwar vor sich hin funktionieren, in denen ich aber kaum inspirierte oder begeisterte Menschen antreffe und in denen alle Zielausrichtungen vor allem quantitativer Natur sind oder aus Floskeln bestehen, aber keine qualitativen Sinnangebote machen. Das heisst, dass eine Wiedererinnerung an die Idee und den ideellen Zweck der Organisation oder ggf. Neuformulierung auf die aktuelle Situation angepasst neue Sinnangebote schaffen kann, mit denen sich die Menschen in der Organisation verbinden können. Und gelingt dies – vor allem unter Mitwirkung der Menschen in der Organisation –, kann wieder Begeisterung entstehen und jene Wärme-Energie freisetzen, die transformative Kraft entfalten kann.

So habe ich mich dann entschlossen, den Vortrag um die Sinn-Frage herum aufzubauen und bin dabei auf viele spannende Fragen und Anregungen gestossen für die Gestaltung von Transformations-Prozessen mit Organisationen, über die ich dann auch nach dem Vortrag noch lange mit den Teilnehmenden im Gespräch war.

Wer den auf Schweizerdeutsch gehaltenen Vortrag gerne hören bzw. anschauen möchte, kann dies hier gerne tun. Zwar ist die Bildqualität nicht so ganz toll gelungen, aber die gute Tonqualität und die eingeblendeten Folien machen den Vortrag dennoch verständlich und hoffentlich interessant. Für des Schweizerdeutschen nicht Mächtige: Es können auch nur die Folien des Vortrags unter «Know how to go» herunter geladen werden.

Ich bin gespannt auf Eure Rückmeldungen und Kommentare zum Vortrag oder auch nur zur hier formulierten These, dass die Revitalisierung des geistigen Prinzipis einer Organisation eine zentrale Energiequelle für Transformationsprozesse sein kann – vielen Dank dafür schon im voraus!