Syntaktischer im Alltag
/„Syntax“ – das erinnert an die Schule, genauer an Grammatik. Das ist nicht unbedingt ein Lieblingsthema, und doch ist es (das Thema) oder sie (die Syntax) allgegenwärtig, ob bewusst in einer Fremdsprache oder unbewusst in unserer Muttersprache.
Wir gehen mit „syntaktischer“ weit über den Tellerrand der Sprache(n) hinaus und verwenden bzw. nutzen den syntaktischen Gedanken, um leichter mit unübersichtlichen Fragestellungen, mit irritierender Komplexität oder mit scheinbar unbenennbaren Herausforderungen umzugehen. In unserem Symposion Syntaktischer Führen und Beraten gehen wir in der Breite und in die Tiefe darauf ein.
„Syntaktischer“ funktioniert aber auch ganz alltäglich. Zum Beispiel in der Ablagestruktur von Dateien auf dem Computer. Jahr(zehnt)elang habe ich gebraucht, um endlich eine Ordnung zu finden, die für mich intuitiv genug ist, dass ich nicht eine Notiz brauche, um mir merken zu können, wie ich bei der Ablage von Dateien vorgehe. Wichtig war mir eine flache Hierarchie mit möglichst wenig Ordnerebenen, in der ich mich jahrelang mit einer alphabetischen Ordnerstruktur orientiert habe. Dumm war nur, dass ich mir oft nicht merken konnte, unter welchem Buchstaben, d.h. zu welchem Thema ich eine bestimmte Datei abgespeichert hatte. Da sich auf meinem Computer eine Vielzahl von Wissensthemen, Projekten und Herzensangelegenheiten häufen, war für mich der „semantische“ Ansatz, nämlich über alphabetisch gereihte Ordner den Überblick zu behalten, aussichtslos.
In einer Fortbildung bei Matthias Varga von Kibéd habe ich für mich eine funktionierende Lösung gefunden, die darin liegt, dass ich auf der obersten Ebene eine nicht semantische, sondern eine grundlegende und intuitiv eingängliche Unterscheidung habe. Die SyST Glaubenspolaritätenaufstellung gibt mir dafür die Struktur, die mir nützt: Kopf, Herz und Hand. Ich war überrascht über mich selbst – denn für mich war und ist jederzeit klar, ob ein Thema bzw. eine Datei, die ich abspeichern möchte, eher
· ein Kopf-Denk-Wissens-Thema ist
· oder in irgendeiner Weise mit einer meiner Herzensangelegenheiten zu tun hat
· oder ob es sich um mein Tun, meine Projekte, meine Kunden handelt.
Nach dieser Unterscheidung auf der ersten Ebene, die nicht semantisch, sondern eher archetypisch syntaktisch ist, finde ich mich wunderbarerweise auf der zweiten Ebene semantisch zurecht. Hier kann ich alphabetisch oder nach Nummern weitersortieren, ohne den Überblick zu verlieren – weder beim erstmaligen Speichern noch beim Wiederfinden.